Da
der Apfelwein früher direkt aus dem Faß gezapft wurde,
mußte er zunächst einmal in anderes Gefäß gefüllt
werden, damit er ausgeschenkt werden konnte. Hierzu dient der Bembel,
aus dem der Apfelwein auch heute noch ausgeschenkt wird.
Der
Bembel ist dickbauchig, aus Steinzeug, und mit einen Salzglasurüberzug
mit blauem Muster versehen. Der typische Bembel hat eine graue Grundfarbe.
Auch heute noch werden die schönsten Bembel im "Kannebäckerland",
dem Westerwald, aus Ton gebrannt.
Da in ihm
der Apfelwein auch über längere Zeit schön kühl
bleibt und der Bembel geschmacksneutral ist, kann man in der Wirtschaft
statt einzelner Gläser auch gleich einen Bembel ordern. Üblicherweise
werden die Bembel dort nach ihrem Inhalt in Gläsern benannt.
Passen also
9 Gläser in den Bembel, ist's ein 9'er. Eine Flasche Apfelwein
wird im Gegensatz zu dem Wein aus Trauben im Gasthaus nie bestellt.
Schon gar
nicht in einer echten Apfelweinwirtschaft, die üblicherweise
nur selbst gekelterten Apfelwein ausschenkt. Da dieser nicht auf Flaschen
gezogen wird, gibt es diese auch nicht.
Der auf Flaschen
gezogene Apfelwein stammt meist aus industrieller Produktion und ist
zumindest chemisch haltbar gemacht.